Neulich beim skypen: „Mama, wie schwierig ist es einen Pullover zu stricken?“. Darauf die Mamsch: „Bist du ein geduldiger Mensch?“ Und ich so: „Neeeeeeeeein“. Darauf wieder die Mama: „Dann würde ich dir davon abraten. Ich bin zwar sehr geduldig, aber nicht einmal ich würde einen Pullover stricken wollen.“ Okay, danke für die Info, dann wird das Projekt „Pullover-Stricken“ von meiner To Do Liste gestrichen.
So, oder so ähnlich kam es dazu, dass ich mir eine rosarote Haube gestrickt habe. Mit den kälteren Temperaturen ist nämlich die Lust etwas Warmes zu stricken gestiegen. Um mich nicht gleich in ein DIY-Projekt zu stürzen, das mich am Ende unglücklich macht, habe ich daher beschlossen auf meine Mama zu hören und es mit einer Haube als Einsteigerprojekt zu versuchen. Es ist ja prinzipiell nie schlecht auf seine Eltern zu hören.Der erste Weg hat mich in das entzückende Wollgeschäft bei mir im Grätzel geführt. Strick mit Martina heißt der bis in die kleinste Ecke gefüllte Laden. Ein wahres Paradies an feinster Strickware und Garnen.
An dieser Stelle möchte ich gleich eine absolute Empfehlung für Martina aussprechen. Ich wurde nicht nur super beraten, sondern durfte mich auch mit etwaigen Strickproblemen telefonisch oder persönlich melden. Dank der Vorlage aus einem Lana Grossa Heft und der guten Anweisungen durch Martina im Geschäft musste ich das Angebot aber gar nicht in Anspruch nehmen.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, eine klassische Farbe wie grau oder schwarz zu nehmen, ist das entzückende rosarot im Einkaufssackerl gelandet. Perfekt, denn in meinem Bloglovin Newsletter habe ich gelesen, dass rosarot diesen Herbst ein absolutes Must have ist.
Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast, dir für die kalte Jahreszeit eine fancy pancy Haube zu stricken, dann verrate ich dir untenstehend wie ich das genau gemacht habe.
So geht´s: Anleitung dicke Wollhaube stricken
Du benötigst für deine selbstgestrickte Haube folgendes Material:
– Zwei Wollknäuel Ragazza Leo reine Merinowolle von Lana Grossa in der Farbe rosarot mit der Nummer 070 (am Bild sind drei Knäuel abgebildet, tatsächlich habe ich aber nur zwei Stück verstrickt)
– Schere
– Maßband (Achtung: Nicht am Bild, weil ich das vergessen habe)
– Strumpfstricknadel 20 cm, Durchmesser 10 mm, Marke Lana Grossa
– Dicke Nadel zum Durchziehen der FädenVorbereitung: Wenn du alle Sachen besorgt hast, kannst du auch schon loslegen :-).
1. Maschen anschlagen
Als ersten Schritt schlägst du 48 Maschen an und teilst sie gleichmäßig auf vier Nadeln auf. Somit hast du auf jeder Nadel 12 Maschen. Sieht am Anfang ein bisschen wenig aus, reicht aber völlig für einen Kopfumfang von 58 Zentimetern. 2. Haube stricken
Jetzt beginnst du in Runden, jeweils zwei glatte und zwei verkehrte Maschen zu stricken. Das machst du so lange bis du eine Länge von etwa 25 Zentimeter erreicht hast. Du kannst die Haube dazwischen immer wieder probieren um die für dich optimale Länge herauszufinden. In der Anleitung von Lana Grossa wird beispielsweise eine Länge von 28,5 Zentimeter Gesamthöhe vorgeschlagen.3. Maschen zusammenstricken
Wenn du die gewünschte Länge hast, beginnst du damit die Maschen abzunehmen, indem du stets zwei Maschen rechts zusammenstrickst. Dann hast du nur noch 24 Maschen, das sind 6 Maschen pro Nadel.
In der darauffolgenden Reihe strickst du alle Maschen rechts ab. Danach zwei Runden lang in jeder Runde wiederum alle zwei Maschen rechts zusammenstricken. Nach diesen zwei Runden hast du also insgesamt nur mehr sechs Maschen, die ich auf zwei Nadeln mit jeweils drei Maschen verteilt habe.4. Maschen mit Faden zusammenziehen
Die letzen sechs Maschen werden mit den verbleibenden zwei Stricknadeln nach innen geschoben, durchgezogen und verknotet. Den überschüssigen Faden ziehst du ein, indem du ihn entlang einer gestrickten Reihe umwickelst.
Aus meinen Fehlern lernen
Tadaaaaa, schon ist die Haube bereit von dir ausgeführt zu werden. Aber Achtung: Bei mir war die Haube so schnell fertig (drei Fernsehabende), dass ich leider zwei Fehler im Muster übersehen habe. Das ist mir leider erst ganz zum Schluss aufgefallen und ich war zu faul alles auftrennen. Ich dachte mir, dass es eh nicht auffallen wird. Ein großer Fehler denn jetzt sehe ich immer genau diese besagten Stellen. Also mein Tipp an dich und in Zukunft auch für mich: Kontrollier öfter mal dazwischen, ob sich ein Fehler eingeschlichen hat und trenn dann gleich auf.Trotz kleiner Fehler, bin ich hochmotiviert, mir mit dem übriggebliebenen Wollknäuel auch noch ein Stirnband zu stricken. Und vielleicht wage ich mich dann auch irgendwann an den gestrickten Pullover. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Outfitfotos by der wundervollen Lisa Kiesselbach.