Was früher das monatlich erscheinende und von mir sehnsüchtig erwartete „Burdaheftl“ war, sind heute kurze Youtube-Videos und diverse Blogs mit DIY-Tutorials. In wenigen Schritten wird gezeigt, wie das Sommerkleid angefertigt, oder der erste eigene Jumpsuit genäht wird. Oft entspricht das Endergebnis aber leider nicht der ursprünglichen Vorstellung im Kopf. Mit folgenden fünf Erkenntnissen bist du der volle Näh-Pro und lässt dir bei deinen zukünftigen Nähprojekten keinen Bären aufnähen.
1. Es ist einfacher ein Kleid zu nähen, bevor man lange danach sucht
Diese Behauptung stimmt leider nur theoretisch. Du verschwendest zwar keine Zeit mit langem Suchen nach dem perfekten Outfit, brauchst aber auch viel Zeit und gute Nerven um den passenden Schnitt und Stoff zu finden.
2. Selbstgemacht passt es am besten
Das Problem daran: Du kannst erst probieren, ob dir der Schnitt steht, wenn du schon die Hälfte der Arbeit erledigt hast. Sobald die Teile aber einmal zugeschnitten sind, ist der Spielraum für Änderungen relativ klein.
3. Personen die nähen können, können alles reparieren
Leider nicht. Im Modekolleg lernst du die notwendigen Kenntnisse um ein Kleidungsstück anzufertigen. Ein Loch bleibt allerdings ein Loch, da kann selbst eine „Modedesignerin“ nichts großartiges daran ändern.
4. Selbstgemacht ist es billiger
Stoffe einkaufen ist keine günstige Angelegenheit. Die Preise reichen von einfachen Jerseystoffen die bei 6 Euro pro Meter anfangen (für ein Kleid benötigt man durchschnittlich 1.5 Meter) bis zu Wollstoffen oder Spitze, die schon 80 Euro pro Meter kosten können. Hinzu kommen die Ausgaben für Zubehör wie passende Nähseide, Knöpfe, Reißverschlüsse, Einlagen und vieles mehr. Ein einfaches, sehr kurzes Kleid aus einem günstigen Stoff summiert sich da schon auf 35 Euro, exklusive Arbeitszeit.
5. Eine Hose kürzen geht ganz schnell
Theoretisch ist eine Hose schnell gekürzt oder das Kleid in wenigen Minuten weiter gemacht. In der Praxis sieht es anders aus: Es müssen viele Nähte aufgetrennt und wieder sauber verschlossen werden, bis die gewünschte Änderung durchgeführt ist. Das kann manchmal auch ein paar Stunden dauern und ist eine frustrierende Arbeit, weil du nichts neues anfertigst.
Obwohl das Nähen manchmal die Nerven und den Auftrenner (wichtigstes Nähutensil) strapaziert, kann ich mir kein schöneres Hobby vorstellen. Das Gefühl, wenn du ein selbstgenähtes Teil ausführst ist unbeschreiblich. Und das wussten auch schon diejenigen, die sich damals noch das „Burdaheftl“ in der Trafik holten.