Kinder, ich sags euch. Bei so einem Fotoshooting im Urlaub spielen sich Dramen ab. Um gute Fotos zu bekommen, muss das Licht passen, Fotograf und Model müssen happy sein und das Outfit sollte nicht nur im Spiegel daheim gut aussehen, sondern auch am Foto wirken. Aja der Hintergrund sollte auch ein bisschen was hergeben und die Kamera darf nicht den Geist aufgeben.
Jede Menge Faktoren die aus einem fröhlichen Herumgehopse a la Heidi Klum schnell ein Drama machen das sich mit folgenden Fragen beschäftigt: Wird das Kleid die Reise im Koffer ohne Falten überstehen? Gibt es im Appartement ein Bügeleisen? Schafft es das Model das Kleid so zu präsentieren, dass sie nicht aussieht wie eine Tonne? Und zu guter Letzt: Verdirbt das Fotoshooting die gute Laune im ersten Familienurlaub?
Bella Italia – Bella Fotos?
Ich war ja letzte Woche in Italien und da dachte ich mir, das ist die perfekte Möglichkeit um mein DIY Maxikleid, das ich liebe endlich als Gesamtoutfit abzufotografieren. Denn obwohl die Anleitung zum Neckholder-Sommerkleid schon seit über einem Jahr online ist, gab es dazu noch kein einziges Tragefoto.In meiner Vorstellung flanierte ich an einem süßen italienischen Haus entlang, während mein Fotograf aka. Ehemann ein paar „ungestellte“ Fotos von mir macht. Tja, die Realität holte mich schon beim Reisekofferpacken ein. Wie transportiere ich das Kleid faltenfrei nach Bibione? Rollen! Lautete die Antwort meiner aufmerksamen Follower auf Instagram. Gesagt, getan. Allerdings funktioniert das nicht, wenn man das Kleid dann ein paar Tage im gerollten Zustand im Koffer vegetieren lässt.
Zweites Problem: Das Timing. Gute Fotos entstehen in der Früh oder am Abend. Mit Baby im Gepäck, dem es egal ist, ob die Mama jetzt im Morgenlicht besser als in der Mittagshitze aussieht, ist man halt nicht mehr so flexibel. Außerdem muss ich ja jedes mal meinen Mann bitten mich zu abzufotografieren und ich kann verstehen, dass er nicht immer hellauf davon begeistert ist. Vor allem dann nicht, wenn man dafür früher aufstehen muss. Hey, wir sind Eltern und Schlaf ist heilig!!!!! (hier sind Rufzeichen wirklich angebracht).
Wobei wir auch schon bei der dritten Herausforderung wären, dem Timing mit dem Styling. Im Urlaub oder ehrlich gesagt und generell bin ich eher laissez faire Typ was mein Styling betrifft. Da kann es schon mal sein, dass ich drei Tage gar nichts in meinem Gesicht mache und die Haare nur zusammenbinde. Wenn ich aber ein „Shooting“ habe geht das natürlich nicht und ich sollte zumindest die Grundmaskierung auflegen. Und genau deswegen kann man eben die Fotos nicht einfach so nebenbei wie in meiner Vorstellung machen.
Hinzu kommt, dass ich etwas „potschat“ (steirisch für tollpatischg) bin und die Zeit vom Anziehen bis zum Fleck auf der Kleidung meist nur ein paar Minuten umfasst. Noch ein Grund warum das „beiläufige“ Fotografieren eben nicht funktioniert.
Daher habe ich nach diesen Fotos beschlossen das Fotografieren im Urlaub sein zu lassen und den Urlaub zu genießen. Das vergisst man nämlich wenn einem die Arbeit zu viel Spaß macht. Ferien sind Ferien und nicht da um zu arbeiten. Deswegen sind wir auch im Anschluss daran gleich ein Eis essen gegangen. So, wie es sich für einen Familienurlaub eben gehört.